Schaufenster in die Reformationsgeschichte

Das Ausstellungsmodul des Projekts präsentiert in einem „Schaufenster“ ausgewählte Dokumente aus der Reformationszeit. Ergänzend zum Digitalisat finden sich jeweils eine Transkription, eine historische Erläuterung und eine Übertragung ins moderne Deutsch, in einigen Fällen auch ins Englische. So werden die Inhalte auch für den heutigen Leser mit geringeren Vorkenntnissen verständlich.
 

Die Dokumente sind verschiedenen, teils auch mehreren Schlagworten zugeordnet. So findet man z. B.  die Bannandrohungsbulle gegen Martin Luther unter „Leo X.“ oder unter „Martin Luther“ wieder.

Viel Vergnügen beim Stöbern und Erkunden!

Ablass

Das Ablasswesen spielte in der spätmittelalterlichen Frömmigkeit eine sehr große Rolle. Indem man einen Ablass erwarb, konnte man sich die Zeit im Fegefeuer verkürzen. Missbräuche im Ablasswesen – unter anderem seine Kommerzialisierung – waren ein wesentlicher Punkt der Kirchenkritik vor und im Verlauf der Reformation. Martin Luthers 95 Thesen gegen den Ablass (31.10.1517) gelten als Auslöser der Reformation.
 

Dokumente

Ablassbrief Goswins von Orsoy, Präzeptor des Antoniter-Hospitals Lichtenburg, für Herzog Georg von Sachsen

Datierung:
1488
„Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“ So soll der Ablassprediger Johann Tetzel (ca. 1460-1519) geworben und damit das Grundprinzip des... zum Dokument

Eintrag über die Priesterweihe von Johannes Tetzel in der Merseburger Weihematrikel

Datierung:
6. April 1493
Die vom 23. Dezember 1469 bis zum 5. März 1558 geführte Weihematrikel erfasst sämtliche geistliche Weihen im Bistum Merseburg und stellt dabei die älteste bekannteste... zum Dokument

Kraft von Bodenhausen, Statthalter zu Kassel, berichtet Landgräfin Anna von Hessen, dass der Ablasshandel in Kassel auf Weisung von Regierung und Stadt unterblieben ist

Datierung:
14. April 1517
Ablasskritik gab es schon lange vor Luther. Sie hatte sehr unterschiedliche Gründe: Theologische Vorbehalte, Skepsis gegenüber den immer umfangreicher werdenden... zum Dokument

Beichtbrief aus der Ablasskampagne des Erzbischofs Albrecht von Mainz, ausgestellt auf den Fritzlarer Schöffen Cyriak Iring und seine Ehefrau Eila

Datierung:
20. Mai 1517
Mehr als zwei Drittel der 95 Thesen Martin Luthers beschäftigen sich mit dem Problem des Ablasses. Auslöser für Luthers Kritik war eine Ablasskampagne des Erzbischofs von... zum Dokument

Kardinal Albrecht von Brandenburg weist seinen Hofmeister Graf Botho von Stolberg sowie seine anderen Räte an, Maßnahmen gegen die Verbreitung der Lehren Luthers zu ergreifen, die er als „giftigen irrthumb“ bezeichnet

Datierung:
13. Dezember 1517
Im November 1517 erhielt Kardinal Albrecht von Brandenburg einen Brief eines „vermessen monichs zcu Wittenberg“, welcher den Ablass und das Ablasswesen im Allgemeinen... zum Dokument

Papst Leo X. droht Martin Luther den Bann an, falls er innerhalb einer Frist von 60 Tagen seine Ansicht nicht widerrufe.

Datierung:
15.6.1520
„Erhebe dich, Herr, […] ein Wildschwein sucht deinen Weinberg zu verwüsten!“, so warnte Papst Leo X. eindringlich vor der Gefährdung der Kirche durch die Lehren Martin... zum Dokument
Bild: Flugblatt: „Johannes Tezelius Dominicaner Münch mit seinem Römischen Ablaßkram …“ (1617);
Holzschnitt von Friedrich Balduin; Kunstsammlungen der Veste Coburg, Inv.Nr.: XIII,42,79; Neg.Nr.
2999.